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Würdigung von Peter Merlinis Lebenswerk

17.01.2017 Gedenkrede Manfred Mikl

Ich lernte, was jedes träumende Kind wissen muss:
dass kein Horizont so fern ist,
dass man ihn nicht erreichen oder über ihn hinauslangen könnte.

Hohe Geistlichkeit!
Liebe Heli, liebe Christina, lieber Pako, liebe Angelika!
Geschätzte Honoratioren und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft!
Liebe Radkersburgerinnen und Radkersburger!
Geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
Liebe Freunde und Wegbegleiter!

Lieber Peter!

Zeitlebens bist du vorausgegangen.

Deinen Visionen bist du konsequent gefolgt und hast Deine Umgebung dabei immer neu und modern gestaltet.

Du warst ein Umsetzer, sei es als cleverer Unternehmer, als aktiver Funktionär, oder als weitsichtiger Bürgermeister und innovativer Geschäftsführer. Dein Ansatz war, einem Gesamtkonzept folgend, die vielen Mosaiksteinchen dieser Stadt zu einem touristischen, wirtschaftlichen und bildungsbasierten Zukunftsbild zu formen.

Jeder der heute hier Anwesenden hat zumindest eine Vermutung von DEINER außergewöhnlichen Lebensleistung.

Du wurdest am 28.Februar 1945 als erstes Kind der Unternehmerfamilie Merlini in Bad Radkersburg geboren. Nach der Pflichtschule hast du das Rauchfangkehrer-Handwerk erlernt, die Reifeprüfung absolviert, in Graz die Handelsakademie besucht und auch Betriebswirtschaft studiert.

Dich, lieber Peter, zeichnete von Anfang an eine ganz besondere Gabe aus, die sich wie ein goldener Faden durch alle deine Begegnungen zog: Dein größtes und hochsensibles Interesse galt immer zuerst dem Menschen, und erst DANACH der jeweiligen Sache. Deine dadurch erworbene umfassende Menschenkenntnis war wohl eine deiner Schlüsselqualitäten.

Mit Deiner großen Liebe, Heli, bist du seit 40 Jahren verheiratet. Ihr wurdet mit Euren Kindern, Gregor und Christina, beschenkt. Deine schönsten Momente hast Du, fernab vom Trubel, mit Deiner Familie erlebt.

Deine vielseitigen Leistungen für die Stadt sind grundsätzlich unter Einbeziehung von historischen, sowie fachlichen, rechtlichen, wirtschaftlichen und vor allem raumordnerischen Expertisen entstanden. Das macht Dein Lebenswerk über Generationen hinweg so besonders wertvoll.

Weitsicht, Mut und KEINE Scheu vor Risiko waren Dir in die Wiege gelegt. Dein Vater und Mentor, Alfred Merlini, selbst langjähriger Bürgermeister der Stadt Radkersburg, hat Dich inspiriert und davon überzeugt, dass eine strategisch kluge Stadtentwicklung Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand ist.

Von deinem Vater hast du die Geschäftsführung der Aluminiumfabrik übernommen. Du hast die Firma mit Deinem unbändigen Unternehmergeist zu einem international anerkannten Spezialisten für komplexe Blechumformung entwickelt.

Von deinem Vater hast du auch den Rauchfangkehrer-Betrieb übernommen. In dieser Berufssparte hast du 3 Jahrzehnte lang zahlreiche Funktionen bekleidet, 19 Jahre davon als sehr umsichtiger Landesinnungsmeister.

Du selbst hast den Tourismus als DIE Chance für Stadt und Region erkannt. Daraus wurde ein sehr fruchtbringendes Wechselspiel von Motivation und Kreativität.

Du warst Mitbegründer und viele Jahre lang Obmann des Vereines „Thermenland Steiermark“, wo du höchst erfolgreich diese TOP-Marke internationalisiert hast. In dieser Zeit kam auch Dr. Franz Gmeindl als Stadtamtsdirektor nach Bad RAdkersburg und unterstützte Dich als kongenialer und für die Sache engagierter Partner.

Dein Einstieg in das politische Geschehen war ohnehin vorgezeichnet. Mehr noch: Du hast gemeinsam mit engagierten Frauen und Männern dieser Stadt bereits 1989 die parteiunabhängige BBR (Bürgerliste Bad RAdkersburg) gegründet, um für die Menschen zu arbeiten.

Mit Bürgermeister Reiter und Dr. Gmeindl hast du strategische Pionierarbeit geleistet, um Unternehmungen hier anzusiedeln.

Das Museum im Alten Zeughaus, quasi die historische Zunfttruhe unserer Stadt, wurde, nach neuesten Erkenntnissen von Museumsdidaktik und zeitgemäßer Präsentation, gänzlich neu konzipiert. Darauf warst du sehr stolz.

Die Stadt und Ihre, auch symbolische, Festungsmauer wurden revitalisiert und glänzten zur Landesausstellung „YOUgend 98“.

Bürgermeister aller Radkersburger wurdest du ab 1999. Ein „Primus Inter Pares“ (Erster unter Gleichen).

Bad Radkersburg lief in Deiner 11-jährigen Zeit als Bürgermeister zur Höchstform auf: Stadt und Geist öffneten sich. Die Aufbruchsstimmung machte sich bei allen Generationen breit und durchlüftete unsere Stadt.

Es entwickelte sich eine Kunst- und Kulturszene, und die Wirtschaft blühte auf. Private Investoren und insbesondere einheimische, hochmotivierte Unternehmerinnen und Unternehmer investierten in die Wachstumsbranche Tourismus mit Hotels und Gästebetten. Alle lebten mit.

Die kleine Stadt Bad Radkersburg hat die Parktherme und Quelle vom Land Steiermark zurückgekauft und damit die Basis für weitere Stadtentwicklung geschaffen.

Regelmässig hast Du Persönlichkeiten zum regen Austausch über die Stadt Bad Radkersburg versammelt.

Als Netzwerker war Dein offensives Einwerben von Geldern bei Entscheidungsträgern auch bekannt. So konnte nach langwierigen Verhandlungen das österreichweit einzigartige Sicherheitszentrum für Feuerwehr, Rettung und Polizei realisiert werden.

2004 rückte die geteilte Stadt Bad Radkersburg/Gornja Radgona plötzlich ins Zentrum des neuen Europa. Du hast die einmalige Chance zum vertiefenden Brückenbau sofort verstanden und ergriffen.

Der Tourismusverband wurde internationalisiert. Die Darstellung Deiner konzentrischen Kreise um Bad Radkersburg, die innerhalb von 2 Autostunden einen Markt von 3 Millionen Europäern erfasst, ist sehr vielen präsent. Für Dich war diese Perspektive Ansporn und Auftrag zugleich.

2003 wurde Dir der Titel Kommerzialrat verliehen. Im Jahr 2005 verlieh man Dir das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark.

Deine Vision war es, unsere zauberhafte Altstadt, vom Zentrum ausgehend, klug und innovativ zu beleben.

Das ZEHNERHAUS wurde, einer exzellenten, modernen Gestaltungssprache in historischer Bausubstanz folgend, als Ort der Begegnung und Vernetzung konzipiert.

Vielseitige, persönliche und kulturelle Kontakte hast du zu Freunden in Partnerstädten, wie Varaždin (CRO), Lenti (HU), Gornja Radgona und Murska Sobota (SLO) aufgebaut und nachhaltig gepflegt.

Gleichzeitig wurde unser Schulstandort international ausgerichtet. Ganz in deren Nähe entstand die Thermenarena. Unserer Stadtkapelle wurde dort mit dem Probenraum ein wertvolles Zuhause gegeben.

Rechtzeitig vor dem 1.Tag der offenen Tür gab es bereits Fernwärme . Shuttlebusse für interessierte Bürger, die zwischen den stadteigenen Betrieben der 1000-Einwohner-Stadt pendelten, hat Bad Radkersburg vorher und nachher nicht erlebt.

Wir schreiben das Jahr 2010.

Dein Reformtempo und Deine sichtbaren Erfolge überforderten die Vorstellungskraft einiger Zeitgenossen.

Aber das wohl bitterste Ereignis in Deinem Leben war der tragische Unfall Deines Sohnes, Gregor. Den notwendigen Halt hast Du in diesen schweren Zeiten in Deiner Familie und bei Deinen engsten Freunden gefunden.

Es schien, dass in dieser Zeit sehr viele Kräfte gegen Dich, Deine Lebensenergie und auch gegen Bad Radkersburger Interessen wirkten. Es waren deine Enkerl, Gloria und Vincent, die Dich in deinem Glauben an die Zukunft gestärkt haben.

Du bist nach den vielen, sehr schweren Prüfungen wieder stark zurückgekommen. Ungebrochen war deine positive Energie und wohltuend Deine Weisheit.

Peter, Du hattest Größe und den Mut, über Horizonte hinweg zu denken und Grenzen zu überwinden.

Du bleibst uns mit all Deinem Schaffen allgegenwärtig.

Wir werden in Deinem Sinne und aus tiefster Überzeugung für Bad Radkersburg weiterarbeiten.

Lieber Peter!

Danke für alles! Ruhe in Frieden!

Manfred Mikl
17.01.2017


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