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„Alexa, Tischplatte auf 60 cm Höhe!“

22.10.2019 Smart Home-Symposium für Therapie und Alltag im ZEHNERHAUS

Das Thermenhotel Radkersburger Hof, einer der innovativsten Stakeholders in der Gesundheitsentwicklung in Bad Radkersburg, geht mit dem erstmals durchgeführten Smart Home-Kongress neue Wege. GF Klaus Pilz und Prim. Dr. Wolfgang Kubik führten das internationale Publikum durch die 3 Kongresstage.

Die Ausgangssituation

Es ist eine Tatsache, dass in den kommenden Jahren der Anteil der über 60-jährigen auf knapp 40% steigen wird. Landauf, landab wird bereits sehr eindringlich von einem aktiven Lebensstil gesprochen, weil sich einige weitere gesunde Lebensjahre enorm positiv (besonders auf die Gesundheitsbudgets) auswirken. Mit zunehmendem Alter steigt der Bedarf an Hilfestellungen und -leistungen. Durch die jetzt schon teilweise eklatante Personalnot und die permanente Geldknappheit im Gesundheitssystem sind wir zunehmend auf (digitale) Assistenzleistungen angewiesen. In den eigenen 4 Wänden kann durch einfache Installationen das Leben sehr viel einfacher gemacht werden.

Kongress

Die Steiermark wird europaweit als Referenzgebiet geführt, wo Lösungen zum aktiven und umgebungsgestützten assistierten Leben (AAL = Ambient Assisted Living) mit den Betroffenen gemeinsam entwickelt werden. Im ZEHNERHAUS Bad Radkersburg wurden 3 Tage lang praktische Anwendungen präsentiert und Vorträge abgehalten.

„Hey Siri, mach das Licht an!“

Eines der Highlights, wenn nicht DER Vortrag des gesamten Symposiums, wurde von Herrn Kleinschuster gehalten. Er ist körperbehindert und auf einen Rollstuhl angewiesen und kann seine Arme und Finger aufgrund einer Muskelschwäche kaum bewegen. Seine Kommunikation und sein Leben sind sehr stark auf Sprache und Sprachsteuerung ausgelegt. Ausgestattet mit enormer Lebensenergie entwickelt er als Anwender Lösungen, die es ihm ermöglichen, seinen Tagesablauf selbstbestimmt und zum Gutteil unabhängig vom Pflegepersonal zu gestalten. Seine persönlichen Erfahrungen und seine Anwendungen hat er dem Publikum eindrucksvoll präsentiert, sei es das Öffnen der Haustüre, der Umgang mit dem Herd, das Bedienen von elektrischen und elektronischen Geräten oder das sprachgesteuerte Navigieren und Briefschreiben am Tablet. Auch Telefonieren ist möglich, ohne das Telefon zu berühren. Oder man lässt sich die Zeitung vorlesen, weil man schlecht sieht oder einfach nicht umblättern kann.

Digitale Assistenten helfen im Alltag

Sprachassistenten, wie „Siri“ oder „Alexa“, können Routineabläufe wesentlich vereinfachen und unterstützen. Auch bei nachträglichem Einbau ist dies kein Problem.

Weitere Anwendungen sind zukünftig aber auch in die Kleidung „eingebaut“ und melden präzise Daten, wie Herzfrequenz, Blutdruck, u.v.m. Auch die Küchentechnik entwickelt sich digital. Höhenverstellbare Arbeitsplatten oder absenkbare Wandschränke sind eine wesentliche Erleichterung für Rolli-FahrerInnen.

Am Sonntag wurde ein besonderer Helfer vorgestellt: „Pepper“ (Bilder oben). Das ist ein humanoider (menschenähnlicher) Roboter, der mit Ihnen kommunizieren kann. Über Spracherkennung, Gestik und Mimik versteht Pepper die Anweisungen des Patienten. Eines der vielen Anwendungsgebiete ist die Arbeit mit an Demenz erkrankten Personen. Pepper wird 100x dieselbe Frage bzw. Situation lösen, und zwar dort, wo „echten Menschen“ oftmals Grenzen gesetzt sind.

FAZIT

Mit diesem Smart Home-Symposium, das vom 18. – 20.11.2019 stattfand, wurde ein ganz großer Schritt in die Zukunft aufgezeigt.

Bad Radkersburg hat mit der REHA Radkersburg, mit seiner geballten Gesundheitskompetenz, aber auch mit der i:HTL und mit innovativen Handwerksbetrieben jene Basis vor Ort, mit der das umgebungsgestützte assistierte Leben (AAL) systematisch weiterentwickelt werden kann.

Kalifornien hat das Silicon Valley. Wir haben mit den innovativen Anwendungen von Smart Home jetzt eine der ganz großen Chancen für unsere Stadt, auch wenn der Weg zum „Silicon Rolli“ (noch) nicht immer barrierefrei ist.

Manfred Mikl

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