26.04.2018 Verbesserungen im Verkehr sind im Gespräch
Die Bürgerversammlung, sowohl für den Ortsteil Bad Radkersburg, als auch die gesamte Gemeinde, fand am 24.4.2018 im Zehnerhaus in der Blackbox statt. Knapp 50 Bürgerinnen und Bürger nahmen daran teil.
Der Bürgermeister berichtete über einzelne Themen des vergangenen Jahres, wie z.B. 40 Jahre Quelle, Zubau Klinikhaus Radkersburger Hof, Rad- und Gehwege in Laafeld, beim Vogler Kreisverkehr und beim Altenheim.
Auch das Thema Neophyten (Ambrosia, Bärenklau) wurde behandelt.
Die Aktivitäten rund um das Kurzentrum Neu wurden vom Leiter der Therapie, Herrn Mag. Rudolf Weber, beschrieben.
Der Hauptteil der Bürgerversammlung war dem Thema Verkehr gewidmet. Dazu wurde die Agentur Verkehrplus, die unsere Stadtgemeinde bei der Entwicklung eines Radverkehrskonzepts begleitet, eingeladen.
Dr. Markus Frewein erläuterte die Radverkehrsstrategie 2025 des Landes Steiermark. Ziel dieser Strategie ist es, den Alltagsradverkehr dort zu steigern, wo es möglich ist.
Dazu wird auf 3 Säulen aufgebaut:
Säule A – Radinfrastruktur
Säule B – Motivation
Säule C – Kooperation
RadVerkehrsKonzept (RadVK)
Um für die Säulen A, B und C eine fundierte Basis zu schaffen, wird ein Radverkehrskonzept für den jeweiligen Ort erarbeitet. Auf Grund dieses Konzepts wird dann mit dem Land Steiermark ein Vertrag erstellt, der die Umsetzungsmaßnahmen in Zahlen und Zeitpunkten ausdrückt. Das Land Steiermark fördert einzelne Maßnahmen mit bis zu 70%.
Fragebogen – Auswertung
Jeder Haushalt und jede/r radfahrende Pflichtschüler/in hat dazu einen Fragebogen bekommen. Das BORG Bad Radkersburg hat sich auch daran beteiligt.
Ein Teil der Fragebögen wurde bereits ausgewertet und es gibt erste Ergebnisse.
Das Fahrradpotenzial, also der mögliche Umstieg vom Auto auf das Fahrrad für den Alltagsradverkehr, liegt bei 44%, vor allem für all jene Zielpunkte, die innerhalb von 5km vom Wohnort entfernt liegen.
Ein noch größeres Potenzial haben die Lastenräder! Hier sind es 62%. Das heißt, dass fast 2/3 aller Wege, die jetzt mit dem Auto zurückgelegt werden, auch mit einem Lastenrad getätigt werden könnten.
In beiden Fällen muss für den Radler, für die Radlerin ausreichend Platz auf der Straße geschaffen werden.
Zwei Sonderthemen wurden ebenfalls diskutiert: die Fahrradstraße Mitterling und die Begegnungszone Bad Radkersburg
Fahrradstraße Mitterling
Um den mittlerweile verbotenen Durchzugsverkehr weiter einzudämmen und um die
Radinfrastruktur sichtbar zu verbessern, soll für die Siedlung Mitterling eine Fahrradstraße installiert werden. Der einzige Unterschied zur jetzigen Situation wäre, dass Radfahrer dann nebeneinander fahren dürfen.
In Mitterling würde weiterhin ein Maximaltempo von 30 km/h gelten und alle Anrainer, Botendienste, o.ä
. dürften weiterhin zu- und abfahren. Für den Durchzugsverkehr bliebe die Siedlung Mitterling weiterhin gesperrt. Farbliche Bodenmarkierungen würden dies verdeutlichen.
Begegnungszone Bad Radkersburg
Was in anderen Städten und Märkten bereits umgesetzt wurde, wird in der Kur- und Erholungsstadt Bad Radkersburg seit Jahren diskutiert. Im Zuge des Radverkehrskonzepts gibt es nun einen neuen Ansatz, nämlich unsere historische Altstadt als Aufenthaltsfläche aufzuwerten.
Evaluierung
Was bleibt gleich?
Alle Verkehrsteilnehmer (Lieferdienste, Autos, Fahrräder, Fußgänger, usw.) dürfen die Begegnungszone weiterhin benützen.
Unterschiede:
Im Kopf
BISHER: „Das war schon immer so. Das geht nicht!“
ZUKÜNFTIG: „Veränderung? Ja, das geht!“
In der historischen Altstadt
BISHER: Trennung der Verkehrsflächen
ZUKÜNFTIG: Gemeinsame und gleichberechtigte Nutzung der Verkehrsflächen
BISHER: TEMPO 30 – real Tempo 50 (!)
ZUKÜNFTIG: Neues Straßenbild
Tempounterschiede werden reduziert. Tempo 30 oder 20 (beide Verordnungen gem. STVO möglich)
BISHER: Straße klassisch.
ZUKÜNFTIG: Selbsterklärender Bewegungs- und Aufenthaltsraum, Rechtsregel wird klar
Für den Konsum in der Altstadt sei u.a. die Anzahl der Geldbörsen entscheidend. Bei 10 Autos sind das etwa 10 Geldbörsen. Auf derselben Fläche hätten etwa hundert Fußgänger und Radfahrer stressfrei Platz!
In der Diskussion wurden Einzelsituationen, die die derzeitige Verkehrsregelung (Einbahn) und Oberflächengestaltung (Pflasterung ) betreffen, behandelt.
Manfred Mikl, Bassa Erna, Elke Dolinar