03.06.2013 Vor der Nationalratswahl werden wir anscheinend mit sehr viel „Demokratie“ auf allen Ebenen förmlich überschüttet. Aktuell auch auf Gemeindeebene.
Die Idee einer Bürgerumfrage ist grundsätzlich gut.
Ob sie bei einer funktionierenden Einrichtung in der vorliegenden Qualität notwendig ist, steht auf einem anderen Blatt. Die Leistungen, die unsere 55 Mitarbeiter(innen) tagtäglich, jahraus, jahrein, für die Bürger(innen) erbringen, sind enorm. Auch jene des Rathauses, die die Umfrage konkret betrifft.
Um das Serviceangebot zielgerichtet weiterentwickeln zu können, wären, gerade jetzt im Vorfeld der Gemeindefusion, detailliertere Fragen für die gemeinsame Zukunft sinnvoll gewesen.
Oder noch besser. Man hätte die Bürgerinnen und Bürger informieren können. Z.B.: Was man tun muss, wenn Probleme mit der Nachverrechnung des Wasserbezugs oder mit einem Bauprojekt im Ortsbildschutzbereich auftauchen?
Niemand zweifelt die Freundlichkeit der Mitarbeiter(innen), deren Schnelligkeit bei der Erledigung unserer Anliegen, ihre Fachkompetenz etc. an.
Welche Erkenntnisse man bei der aktuellen Fragestellung aus den Antworten gewinnen will, ist daher nicht ganz klar. Es hat schon ein bisserl was von jenem e-Voting-Charakter, der die staunenden Stadtbürger seit 3 Jahren fest im Bann hält.
Dem Gemeinderat bzw. den Ausschüssen wurde übrigens keine Gelegenheit gegeben, sich bei der Gestaltung der Umfragekarte kreativ einzubringen bzw. deren Sinnhaftigkeit zu hinterfragen, obwohl es ureigenste Aufgabe genau dieser Gremien wäre, darüber zu befinden!
Auf die Interpretationen der Ergebnisse und die daraus folgenden Maßnahmen, über die die Initiatoren ab Sommer informieren werden, sind wir also sehr gespannt.
Werden nun Öffnungszeiten oder gar die Erreichbarkeit ausgedehnt?
Wird die seit Jahren im Raum stehende Bürgerservicestelle installiert?
Wird den Mitarbeiter(innen) ungefragt der nächste Coach zur Seite gestellt?
Fragen über Fragen. Und wir fragen Sie.
Wie finden Sie das alles?
Nun, da man den Prozess schon einmal in diese Richtung in Gang gesetzt hat, bleibt uns nur noch, unseren Wunsch zu äußern: Beteiligen Sie sich an dieser Umfrage und geben Sie unserer Verwaltung ein ehrliches Feedback!
Zuallerletzt sei gesagt, dass die Fragestellungen, unsere Region betreffend, und vor allem die Antworten darauf wohl andere sind!