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Idealismus – Ernüchterung – Motivation

Als ich mich vor etwas mehr als einem Jahr entschloss, mich für die BBR zu engagieren, hatte ich eine sehr idealistische Vorstellung von meinem Einstieg in die Politik. Ich sah darin eine Chance mitzuhelfen, die damals anstehenden und großteils bereits detailliert geplanten Projekte der BBR zu realisieren. Ich bin überzeugt davon, dass viel zum Wohl unserer Stadt passiert wäre, hätte man diese moderne, zukunftsorientierte Entwicklung nicht abrupt zum Stillstand gebracht.

Ernüchtert musste ich zur Kenntnis nehmen, dass alles, wofür ich mich einsetzen wollte, ohne jede Diskussion und kompromisslos vom Tisch gefegt wurde
. Trotz finanzieller Schwierigkeiten wurde aus parteipolitischen Gründen weder das Know-how von vorhandenen Experten in Anspruch genommen, noch wurden bereits investierte Gelder berücksichtigt. Widerspruch und Gegenargumente wurden und werden nicht geduldet bzw. ins Lächerliche gezogen. Zusammenarbeit und Transparenz gibt es nur innerhalb der, im wahrsten Sinne des Wortes, absolut regierenden Partei.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass diejenigen, die die Bürgerliste unterstützen wollen, berechtigterweise eine gewisse Scheu haben, sich zu deklarieren, um Konsequenzen gesellschaftlicher und/oder beruflicher Natur auszuschließen. Ich verstehe diese Haltung sehr gut, da ich selbst seit meinem „Outing“ die Erfahrung gemacht habe, dass mir Menschen, die ich für Freunde gehalten habe, nicht mehr mit derselben Herzlichkeit begegnen oder mir sogar aus dem Weg gehen. Mittlerweile kann ich gut damit umgehen und ich denke nicht daran, den etwas steinigen Weg, den ich eingeschlagen habe, zu verlassen.

Als Lehrerin habe ich viel Kontakt zu jungen Menschen, die großes Potenzial in sich tragen und fähig sind, Verantwortung zu übernehmen. Ich finde, diesen jungen Leuten sollte man das Rüstzeug mitgeben, sich ihr eigenes Urteil zu bilden, Dinge kritisch zu hinterfragen und gegen Manipulation immun zu sein. Das  funktioniert aber nur, wenn sie aus einer Vielfalt von Meinungen die für sie richtige wählen können und nicht kritiklos die Einstellung ihrer Eltern übernehmen müssen.

Im letzten Jahr ist in unserer Stadt viel passiert, vor allem Dinge, die mit meinem Demokratieverständnis nicht konform gehen und die ich für bedenklich halte. Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass viel (Neues) geschehen ist. Vor allem wenn man die schönen Worte, mit denen man das Wesentliche gerne „verkleidet“, weglässt, bleibt nicht allzu viel übrig. Ich werde daher weiterhin versuchen, im Gemeinderat meine Frau zu stehen, denn mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass nur die Vielfalt von Interessengruppen einen, so wie ich für die Zukunft hoffe, konstruktiven Gedankenaustausch und somit Weiterentwicklung garantiert.

Mag. Ingrid Robin

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