21.05.2012 Von Bürger(in) zu Bürger(in)
Herr Redaktionsleiter Heimo Potzinger hat in der WOCHE (online Ausgabe vom 14.5.2012, Printausgabe vom 16.5.2012) einen Kommentar geschrieben.
Es sei erlaubt, diesen (in Farbe) zu kommentieren.
Titel: Zwangsfusion im Namen des Glücks
Die Landesspitze hat ein Machtwort gesprochen.
Ein voreiliger, demokratiepolitisch fragwürdiger Beschluss
ohne lebensorientiertem Gesamtbezug,
ohne Datenmaterial,
ohne Bürgereinbindung,
v.a. aber ohne eine Vision zu verknüpfen.
Die aufständischen Gemeinden von Radkersburg mussten quasi zu ihrem Glück gezwungen werden.
Aufständisch?
Sind einstimmige – quer durch alle Fraktionen gefasste – Gemeinderatsbeschlüsse zum Wohle der Bürger aufständisch?
„Zwingen“ ist eine Methode vergangener Epochen, wenn Visionen und Sachargumente fehlen.
Bürger fordern ihre Grundrechte
. Nicht Glück.
Und plötzlich bekommt die Bezeichnung Zwangsfusion eine völlig neue Bedeutung.
Also doch ZWANGSFUSION!!
Feldbach und Radkersburg gehen als drittgrößter Bezirk des Landes gestärkt in eine verheißungsvolle Zukunft.
Ackerfläche, Wirtschaftsleistung oder Wohlstandsskala?
Im großen Verbund kann man künftig höhere Ansprüche stellen.
Der Anspruch bleibt ganz grundsätzlich: das Abstimmungsrecht des Bürgers.
Mit der Entscheidung von oben herab scheinen demokratiepolitische Spielregeln verletzt, …
… von oben herab …
Es „scheint“ nicht nur so, es „ist“ ganz klar eine bewusste Verletzung demokratiepolitischer Grundrechte.
… doch bei genauem Hinsehen wird ganz im Gegenteil das versteckte Foulspiel der Rädelsführer der Gegnerschaft deutlich.
Versteckes Foulspiel der Rädelsführer?
Mutige Unterstellung eines unabhängigen (?) Journalisten Bürgerinnen und Bürgern gegenüber.
Wer vom überparteilichen Personenkomitee hat sich versteckt?
Ein Großteil der online-Unterstützer hat sich nicht versteckt.
4000 Bürger auch nicht.
Sind die von Graz einpendelnden Volksvertreter außerhalb diverser Geheimverhandlungen im Bezirk irgendwo aufgetreten?
Wer ist denn die Gegnerschaft?
4000 Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich daran, einen Vorschlag für die Reform einzubringen: Mitbestimmung.
Mit unlauteren Methoden auf Facebook hat man Stimmung gegen die Fusion gemacht.
Aha! Bitte konkret! Welche „unlauteren“ Methoden?
Facebook ist also das Maß der Dinge. Über 4000 „Facebooker“, vorwiegend junge Bürgerinnen und Bürger, dürfen sich also nicht artikulieren.
Frage: Hat es irgendwo Bürgerinformationsveranstaltungen im Bezirk gegeben?
Darüber hinaus haben törichte Argumente für eine Orientierung in Richtung Leibnitz, die nichts anderes als den Abfluss der Kaufkraft aus den betroffenen Gemeinden zur Folge gehabt hätte, die Bürger in die Irre geführt.
Bitte konkret!
Welche „törichten“ Argumente?
Können Argumente töricht sein?
Aha! Also doch Abfluss der Kaufkraft bei einer Verwaltungsreform….
Indirektes Beispiel: Durch die im Raum stehende (lautlose) Liquidierung der landwirtschaftlichen Bezirkskammer in Bad Radkersburg (übrigens nach Feldbach) könnten auch der Stadt selbst 5.000 mögliche Kundenkontakte pro Jahr verloren gehen.
(Bad) Radkersburg wird demnach – wie beschrieben – also selbst in die Irre geführt.
Übrigens:
Alle Hauptthemen der Bezirkskammer (Wasser, Ackerkulturen wie Mais, Kürbis, Wein, etc., Hochwasser, Naturraum, Nitrat, Schädlingsmigration, Neophyten, etc.) sind auch die des Zentralraums entlang des Mur-Bandes.
Jetzt sind Radkersburger und Feldbacher endlich auf dem richtigen Weg.
Auf der B66 (oder öffentlich über Graz).
Zwangsfusioniert.
Endlich.