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Wie krank ist unsere Gesundheitsdestination Bad Radkersburg?

25.06.2018 Nach dem schrittweisen “Coming out“ ALLER unserer Politiker …

… wird unmissverständlich klar, dass Bad Radkersburg wieder einmal der große Verlierer sein wird und die lokale Wählerschaft, trotz des permanenten Bemühens und Aufzeigens der BBR, vor­sätzlich getäuscht und hingehalten worden ist. Hat man 50 Jahre mühsamer Pionierarbeit „verscherbelt“, ver­raten und verkauft?

In den letzten 7 Jahren haben die für uns zustän­digen Vertreter aller drei Parteien ihre Bürger und unsere Stadt systematisch demontiert. Statt unsere Werte zu vertreten, haben sie alles, was uns de­zenten Wohlstand und eine gute Positionierung für die Zukunft gebracht hat, zunichte gemacht. Nicht ganz uneigennützig haben sie dabei vergessen, wer sie zu dem gemacht hat, was sie seit Jahren sind.

Wie krank ist unsere Gesundheitsdestination wirklich?

Nie zuvor war das Thema Fitness, Bewegung, gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit und Vorsorge so aktuell wie derzeit. Täglich wird in Printmedien berichtet. Bücher zu den Themen gibt es wie Sand am Meer. Fitnessstudios und Apps überfluten uns, und wir zelebrieren den Hype mehr oder weniger auch selbst. Gut so!

Aber haben wir ernsthaft schon einmal darüber nachgedacht, wie es um den Zustand und die Zukunft unserer viel gepriesenen Gesundheitsdestination bestellt ist?

Mit den Spitalszusammenlegungen quer durch unser Land werden wir uns mehr oder weniger abfinden müssen. Wir wurden ja – wie in so vielen anderen Bereichen, die unser Leben einschneidend beeinflussen – nicht gefragt. Mit der Schaffung von noch gigantischeren Gesundheitszentren in den Ballungsräumen hat wohl jeder bei uns sein Problem.

Denn dem Argument, dass die Vielzahl der Anwendungen und OPs Spezialisierung entstehen lässt, steht Überlastung und Übermüdung des Personals, gefährliche Routine und Massenbetrieb mit oftmals fatalen Folgen für den einzelnen Patienten, aber auch für die Ärzteschaft und das Pflegepersonal, gegenüber.

Auch letztere sind, wie wir, nur Menschen und müssen unter oftmals unvorstellbarem Druck Hand an uns, ihre Patienten, legen.

Der schleichende Abbau in unserem Spital in Bad Radkersburg, unter unserer Ärzteschaft aber auch in unserem Landespflegezentrum (LPZ) ist auf den ersten Blick für den Laien vielleicht nicht sofort erkennbar.

Denn die von uns gewählten und für unsere Bedürfnisse verantwortlichen Politiker lächeln geschlossen in die Kameras und sind sich untereinander einig: „Immer wenn‘s ‚brenzlig‘ wird, nur eine heile Welt versprechen!“

Analysieren wir emotionslos und ganz nüchtern den aktuellen Stand vor Ort, und lassen Sie uns anschließend gemeinsam daraus resultierende Folgen andenken.

Hausärzte: In Bad Radkersburg gibt es 3 Vollkassenärzte plus 2 Wahlärzte.
Fachärzte:
2 Internisten (1 Vollkassenärztin und 1 Privatarzt), 1 Frauenärztin, 1 Augenarzt nur mehr bis Sommer, 1 Hautärztin und 3 Zahnärzte.

Die Planstelle des Augenarztes, der sich über viele Jahre verdient gemacht hat, geht durch seinen Wechsel nach Graz verloren. D.h. mit anderen Worten: dieser Posten kann und wird in Bad Radkersburg nicht mehr besetzt werden! Wie lange unsere Hautärztin, altersbedingt, noch verfügbar sein wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

Beide Internisten werden uns noch einige Jahre versorgen. Aber was kommt dann? In Halbenrain ordiniert ein Urologe, der leider auch aus Bad Radkersburg abgewandert ist. Was bzw. wer kommt nach ihm?

Der/die oftmals geforderte Kinderarzt/ärztin wird sicher nicht nach Bad Radkersburg kommen, wenn der Anfahrtsweg in das geplante Ärztezentrum in Mureck nur halb so lang ist.
Und selbst das ist nicht sicher.

Fazit für Bad Radkersburg:

Augenarzt weg! Kein Kinderarzt!
Hautarzt, Internisten, Urologe und ein Allgemeinmediziner eine Zeitfrage!

Vita med – Kurzentrum neu

In der Gemeindestube war man sich einig, dass es höchst an der Zeit war, das Kurzentrum zu erneuern und auf den neuesten Stand zu bringen. Bei der Standortfrage schieden sich jedoch die Geister bezüglich der Wirtschaftlichkeit, sowie der Verkehrs- und Parkplatzsituation.

Hier gibt es verschiedene Meinungen, die aber in die Gemeindepolitik hineinspielen . Dennoch ist es für mich bis heute nicht logisch nachvollziehbar, warum bei einem Investitionsvolumen von 11 Mill. Euro keine zusätzlichen Therapie- und Anwendungsmöglichkeiten zugelassen wurden. Welcher wirtschaftlich „denkende“ Betrieb verzichtet bei einem Neubau dieser Größenordnung auf die Möglichkeit, zu expandieren?

Wechseln wir zum heißen Thema Spital!

Fachlich steht das LKH gut da. Aber wie lange noch?

Ab September 2018 hat die Medizinische Abteilung keinen eigenen Primar mehr und wird von Wagna aus mit betrieben!

Bis 2022 gehen 4 Oberärzte der Med in Pension, 2 Ärzte haben bereits gekündigt. Der seit 30 Jahren in der Medizinischen Abteilung tätige Primar verlässt ab September die Abteilung, bleibt aber mit einer Ordination vor Ort.

Somit fällt alles unter die Leitung des LKH Wagna, das zum Leitspital für die Region wird.

Und was passiert mit unserem LKH?

Teile des Pflegepersonals beginnen bereits wegen des Unsicherheitsfaktors ‚Jobgarantie‘ in andere Krankenhäuser zu wechseln.

Die Orthopädie mit ihrem Primariat ist max. bis 2024 gesichert.

Die Rheumaambulanz wackelt.

Bis heute war es nicht möglich, mit Vertretern der KAGes, der Politik, mit örtlichen Gesundheitsexperten und Meinungsbildnern Gespräche über künftige Alternativvarianten für die Beibehaltung/Weiterführung unseres Hauses (auch unter völlig anderer Nutzung) zu führen.

Beispiel Obersteiermark

In der Obersteiermark hat man dieses Prob­lem ebenfalls. Dort konnten aber die Politik und die Bevölkerung, neben dem beschlos­senen Leitspital Trautenfels, die drei beste­henden Spitäler Rottenmann, Bad Aussee und Schladming als Gesundheitszentren mit fachärztlicher Unterstützung erhalten

Landespflegezentrum (LPZ)

Trotz Millioneninvestition ist die Situation der Bewohner in ihrem letzten Lebensabschnitt nicht wirklich besser geworden. Das Pflegepersonal steht unter massivem Druck und hat fast keine Zeit mehr, sich den Bedürfnissen der alten Menschen wirklich anzunehmen.

Die wöchentlichen Visiten eines Oberarztes oder des Primars des LKH, die präventiv ein Segen für die alten Menschen waren, wurden aus Kostengründen gestrichen.

Das Essen, das in der Großküche des Spitals für das LPZ, und zwischendurch auch für die Kindergärten und ‚Essen auf Rädern‘, mit Produkten aus der unmittelbaren Umgebung, zubereitet wurde, wurde auf Anweisung der Direktion in Wagna auf global angekaufte Produkte umgestellt.

Die durchgeführte Renovierung, die sicher zu begrüßen ist, verbessert zwar architektonisch die Bedürfnisse der Menschen, aber nicht im Geringsten ihre Lebensqualität.

Ärztezentrum Mureck

Zum Unmut unserer lokalen Politiker und nach mehrfachem Versuch, auch andere FraktionskollegInnen einzubinden, hatten wir öffentlich auf das ungeklärte Problem der künftigen komplexen Gesundheitsversorgung hingewiesen.

Die einzige, armselige Reaktion darauf war, dass sich urplötzlich die Vertreter der drei Regierungsparteien in einer gemeinsamen Pressekonferenz zu einem Schulterschluss zusammenfanden, in der sie wiederum die „heile Welt“ versprachen.

Zu diesem Termin, der eigentlich der Beginn einer GEMEINSAMEN Diskussionsbasis hätte sein können/sollen, waren weder ich, noch einer meiner KollegInnen der BBR geladen, obwohl wir es waren, die diese für uns so unerfreuliche Angelegenheit zum Thema gemacht hatten!!

Seitdem ist nichts passiert.

Für mich ist das ein eindeutiges Signal, dass es nicht erwünscht ist, GEMEINSAM für eine weiterführende Gesundheitsvorsorge unserer Bevölkerung einzutreten.

Wenn ich nun, die Gesamtsituation betrachtend, darüber nachdenke, kann und wird dieses Ärztezentrum sicher nicht bei uns in Bad Radkersburg entstehen, sondern, wenn überhaupt, wirklich nur in Mureck, spricht und schreibt man doch schon seit Längerem über diesen Standort.

Die Pläne des dortigen Bürgermeisters und das Verhalten unserer Lokalpolitiker lassen keinen Zweifel mehr offen. Mureck WILL die Verbesserung ihrer ärztlichen Versorgung. Und die Bevölkerung bringt sich aktiv ein, was das Wichtigste dabei ist.

Wo sind Planung und Kampfgeist unserer Abgeordneten, unseres Bezirkshauptmannes, hin bis zu unserem bereits in allen Bereichen des Gesundheitswesens erfahrenen Vizebürgermeister, der u.a. auch eine nicht unwesentliche Rolle im Kur- und Heilbäderverband spielt?

Wer, wenn nicht sie, haben den Zugang zu all den notwendigen, entscheidenden Stellen? Und dann wundert man sich, dass die Abwanderung immer weiter voran schreitet. Hier frage ich mich, wieviel wir den Vertretern der regierenden Parteien wirklich wert sind.

Sind wir nur mehr Stimmvieh?

Es ist leicht zu erahnen, bis wann Bad Radkersburg nur noch eine Satellitenstadt mit Zweitwohnsitzen und Feriendomizilen sein wird.

Was tut die lokale Politik?

Natürlich steht sie klammheimlich hinter dem Ärztezentrum Mureck. Denn es gilt, in letzter Konsequenz wenigstens Mureck zu retten, bevor man den kompletten Verlust an den Bezirk Leibnitz eingestehen muss.

Schließlich geht es um die Rettung vieler Wählerstimmen.

Statt mit den Fachärzten rechtzeitig zu verhandeln und ihnen attraktive Arbeitsbedingungen anzubieten, die wir zweifelsohne haben, verschläft man deren Abgang.

Gewollt oder ausverhandelt?

Aus Sicht der Ärzte wäre eine verkürzte Anfahrtsstrecke nach Mureck zu Ordination/Arbeitsplatz mehr als legitim. Wenn jedoch genau diese Ärzte in ihren jungen Jahren bereit waren, über Jahre bei uns zu praktizieren, dann sollte es auch möglich sein, mit ihnen und ihren Familien ein Gespräch zu führen, damit sie auch ganz bei uns bleiben.

Was bleibt, ist der schleichende, stete Verlust von existenziell so wichtiger ärztlicher Grundversorgung, der unaufhaltsam scheinende Wegfall von vielen wichtigen Arbeitsplätzen, die wirtschaftlichen Einbußen, die fatale Abwanderung unserer ohnedies schon sehr ausgedünnten Jugend, sowie die Rückentwicklung einer einst aufstrebenden Tourismus- und Gesundheitsdestination, zurück in die Bedeutungslosigkeit eines ehemaligen Grenzstädtchens, das mittlerweile wieder als „Blinddarm Österreichs“ bezeichnet wird.

Sind das Perspektiven für eine österreichweit anerkannte Gesundheitsdestination? Haben wir diese Behandlung verdient?

Meine Herren Politiker aller Fraktionen!
Es ist Euer Verhalten, das mich krank macht!

Sissi Busetto

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