Nov 2011 Der Gießkannen-Blues
Zentrale Kultur-Institutionen, die sich über Generationen in Bad Radkersburg entwickelt haben, zu den ältesten in der Steiermark gehören und die Stadt zu dem Kulturzentrum machen, worauf ihre Bürger zurecht stolz sind, verlieren möglicherweise schlagartig an Wert oder werden gar verzichtbar.
Die Tatsache, dass eine Verlegung der örtlichen Musikschule nach Halbenrain sowie der gleichzeitige Verkauf des Palais vom Kulturreferenten (!) aus den Reihen der örtlichen ÖVP auch nur laut angedacht wird, lässt schon an dessen Interesse (und dem seiner Fraktion) am Wohl der Stadt zweifeln.
Bgm. Mag. Sommer hat darauf hingewiesen, dass die Verbreitung solcher und ähnlicher „Gerüchte“ zu unterlassen sei, da sie die Bürger verunsichern würden.
Pikant ist dabei nur, dass dieses „Gerücht“ bereits am 7. November 2011, vor Gemeindevertretern aller Parteien der Kleinregion, im Rahmen des allerersten Regionext-Workshops im Arbeitskreis dargestellt wurde und danach (schwarz auf weiß auf Flip Chart) vom Leiter der Arbeitsgruppe 3 (Soziokulturelle Infrastruktur) präsentiert wurde.
Nachsatz: Über die Existenz der kulturfördernden Einrichtungen unserer Stadt reißen wir keine Witze. Dazu ist dieses Thema zu wichtig für unseren Bildungsstandort.
- Wo bleibt die Solidarität mit unseren Bürgern und das Bestreben, der Jugend konzentrierte Bildungsangebote zu erhalten bzw . zu schaffen, um die Stadt für sie attraktiv zu machen?
- Soll in der Kleinregion alles mit der Gießkanne verschüttet werden, ohne dass man ein nachhaltiges Konzept entwickelt?
- Welche weiteren Immobilien, nach dem Stürgkh-Teich, sollen womöglich noch geopfert werden? ODER sollte man nicht besser alles daransetzen, zuerst den Haushalt durch konsequente Sparsamkeit, verantwortungsbewusstes Vorgehen und intelligente Strategien in den Griff zu bekommen?
- Seit Generationen hat die Stadt Bad Radkersburg immer FÜR ihre Zukunft gearbeitet. Wieso soll sie nun gezwungen werden, VON der Vergangenheit zu leben?
- Eltern werden nicht mehr verschiedene Bildungsangebote nutzen und zeitgleich wichtige Wege erledigen können, weil sie ihre Kinder in der Kleinregion verteilen und wieder einsammeln müssen.
Um den von der ÖVP selbst zu verantwortenden Gemeindehaushalt zu beherrschen, wird die unausweichliche Frage der Beistellung eines Kommissärs zum Bürgermeister nun offen gestellt, da durch die Absolutregierung eine Kontrolle über die Funktion des Finanzreferenten nicht möglich ist.
Kein Witz! Der Ausverkauf wurde verbal eingeleitet: die Musikschul-Immobilie.